Montag, 22. Oktober 2012

Regeln für Blogger


Regeln für Blogger I.



Nur für Blogger mit dem Anspruch, halbwegs professionell und journalistisch zu schreiben.
Es folgen drei Perspektiven für eine Gliederung eines Blogs bzw.  notwendige Bestandteile für einen journalistisch gut aufbereiteten Text.

Es gibt alle möglichen Blogs. Sicher: eine Meinung zu haben und diese kommunizieren zu wollen, ist ein guter Anfang, um einen Blog zu führen. Aber reicht das aus, um mehr als nur Wutbürger und Besserwisser um sich zu versammeln?

Wer schon einmal an einer Fach- oder Hochschule studiert hat, wird es kennen (und vielleicht nicht unbedingt lieben...): Es gibt Strukturen für die Abfassung von wissenschaftlichen Arbeiten, die dazu ersonnen wurden, einen gewissen Standard der Arbeiten zu gewährleisten.

Und das soll es auch für Blogs geben?

Die Antwort ist einfach: Hat man einen etwas höheren Anspruch, als nur dem eigenem Bauchgefühl im Internet seinen Raum zu geben, ist es gut, einige Mindeststandards professionellen journalistischem Schaffens zu beachten.

Hier in diesem Post geht es nur um die Struktur - am Beispiel von Blogs, die sich  dem Thema Medienethik verschrieben haben. Also jeder, der sich bemüßigt fühlt, über andere Medien zu urteilen, kann sich daran orientieren - was muss rein in den Blog, was ist eine gute Empfehlung?

Angefangen mit der thematischen Struktur: Zwischen Kurzüberblick als Einstieg und Zusammenfassung (beides wird gern vergessen) sollten die Teile in einer gewissen Logik aufeinander folgen: Warum dieses Thema (Relevanz)? Welche Dimensionen hat es und welche behandele ich hier gerade? Was gibt es dazu schon für qualifizierte und unqualifizierte Meinungen? Was ist meine Meinung dazu und wie begründe ich diese? Wie lassen sich die Standpunkte vergleichen? Was ist die Quintessenz, wie kann und sollte man das alles interpretieren?
Schluß.

 Struktur
 Überschrift als Einstieg
Kurzüberblick / Leadtext
Thema: Problemstellung/ Relevanz / Beispiel
(Medienethische) Thematische Dimension
Literatur (Theorie), Recherche à fremde Hypothesen
Eigene Hypothesen
Fakten/Erörterung, Vergleich Ansichten/ Kontrapositionen; Beispiele
Interpretation
Zusammenfassung/ Resümee
Literatur
 Linkliste


Für die sinnhaftige wie auch optische Gliederung ist es angebracht, das Posting auch sichtbar zu gliedern:

Formal
Aussagekräftige Überschrift
Unterüberschrift
Lead-Text fett (kursiv)
Zwischenüberschriften
Absätze
Zitate
Bilder/ Tabellen mit Quellenangabe
Autor/ Datum
Literatur

Ja, und wenn es um Themen geht, die andere betreffen, ist es immer gut, bestimmte Argumentationsketten im Blick zu behalten. Funiok schlägt (2003) wie viele vor und nach ihm 6 Punkte vor, die Themen einer (medien)ethischen Diskussion sein müssen. Diese Punkte können und sollten in irgendeinerweise im Inhalt des Posts zu finden sein.

Inhalt
1. 1 Handlungsträger identifizieren (Wer trägt Verantwortung?) und
1. 2  Handlung beschreiben (Was ist zu verantworten?)
2. Wofür trägt er Verantwortung (Folgen der Handlung?)
3. Betroffene identifizieren - Wem gegenüber trägt er Verantwortung?
4. 1 Welche Instanz könnte ihn verurteilen? (Wovor muss er sich verantworten – Gewissen, Öffentlichkeit, Gerichte, Urteile...)?
4.2 Welche Normen, Werte und Kriterien liegen zugrunde? Weswegen muss er sich verantworten?